Aufruf: Spendet Solarmodule für die Ukraine!

© Biohaus Stiftung Willi Ernst (vorn rechts) und seine ukrainischen Partner bauen Solaranlagen für Schulen, Heime und Kliniken in der Ostukraine.

Neben den flexiblen Dachbahnen von Unisolar werden nun auch kristalline Module gern genommen – sofern sie noch in Ordnung sind. Der erste Aufruf vom Oktober war ein großer Erfolg. Nun geht die Hilfsaktion in die nächste Runde.

Nach dem Aufruf im Magazin PHOTOVOLTAIK im Oktober bestätigt Biohaus-Gründer Willi Ernst: „Wir haben sehr viel Zuspruch erhalten, mittlerweile mit einem Umfang von über 600 kWp“, erzählt er. „Und im Frühjahr bekommen wir z.B. eine Abbauanlage aus Luxemburg, insgesamt 300 Kilowatt mit Kabeln und Wechselrichtern, also komplett.“

Aus Luxemburg kommen 300 Kilowatt

Die Luxemburger Anlage besteht aus gerahmten Unisolar-Modulen, die seinerzeit 116 Watt leisteten. Die Module nutzten amorphes Dünnschichtsilizium als photoaktiven Halbleiter, ihr Wirkungsgrad erreichte sechs Prozent. „Mit dieser Anlage planen wir schon, ein Krankenhaus in der Ukraine auszustatten.“ Der Chefarzt der Klinik kam kürzlich selbst nach Paderborn, um die Hilfsaktion abzustimmen.

Die Solar-Branche und Verbände bieten Unterstützung an

Die Dachbahnen sind unauffällig und werden von russischen Drohnen nicht als Solarmodule erkannt. „Natürlich nehmen wir nur Solar-Komponenten an, die noch eine Lebensdauer erwarten lassen, für die sich der Transportaufwand lohnt“, sagt Willi Ernst. Dafür haben wir mittlerweile auch Finanzierungsquellen bei der Europäischen Kommission aufgetan, ebenso kooperieren wir mit SolarPowerEurope in Brüssel und Greenpeace Deutschland. „Das ist richtig Klasse, wie uns die Leute unterstützen wollen“, resümiert Willi Ernst. „In unserer Branche ist das Vielen eine Herzensangelegenheit. Sie wollen nicht nur Kohle verdienen, sondern etwas vernünftiges machen.“

Auch kristalline Module werden angenommen

Aufgrund des Erfolgs will die Biohaus-Stiftung ihr Engagement mit ihren Partnern aus der Ukraine ausbauen. Derzeit laufen die Planungen für Anlagen für ein Kinderheim und eine Klinik in der Ostukraine, unmittelbar im Kriegsgebiet. „Die Module, die wir im ersten Aufruf eingesammelt haben, sind schon für Anlagen verplant“, erklärt Ernst. „Biohaus stellt die Anlagenpakete zusammen, komplett mit allem Zubehör. Der Transport und die Installation erfolgt durch unsere ukrainischen Partner.“

Hauptsächlich werden neue kristalline Module angenommen, gebrauchte nur, sofern sie mechanisch und elektrisch noch nutzbar sind. „Am besten ist, wenn mich Interessenten vorher kontaktieren“, empfiehlt Willi Ernst. „Dann entscheiden wir, ob die abgebauten Anlagen für unsere Zwecke taugen. Entweder werden die Module zu uns nach Paderborn geschickt. Oder wir holen sie ab.“

Stadt stellt Lagerflächen bereit

Die Stadt Paderborn unterstützt das Vorhaben, indem sie Flächen zur Lagerung der Module und des Zubehörs bereitstellt. Eine frühere Kaserne der britischen Armee wurde teilweise zur Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge umgebaut. Ein Teil wird nun zum Modullager.

Am besten eignen sich komplette Anlagen, die abgebaut wurden, mit Modulen, Wechselrichtern, Untergestellen und Kabeln. Wer Solarmodule und Komponenten für die Ukraine beitragen möchte, melde sich gern bei Willi Ernst, unter dieser E-Mail:

willi.ernst@biohaus-stiftung.org