Etlichen Krankenhäusern konnten wir schon helfen
Unsere Kampagne „Solar für die Ukraine“ findet sehr große Resonanz: Bisher sind schon ein Dutzend LKW mit gespendeten Solarmaterialien in der Ukraine angekommen – zusammen weit über 1 MW Solarleistung. In Trostianets, einer Kleinstadt ganz im Osten der Ukraine, sollen die fast 700 Module im beim russischen Einmarsch zerstörten Krankenhaus helfen, die Energieversorgung zu sichern. In Kharkiv ist es eine PV-Anlage, die die Notstromversorgung der Klinik für Neantologie sichert sowie weitere 649 Module für das Krankenhaus. In Kremenchuk, Novovorontskovka, Pervomaysk, Kalush und Kamianets-Podilski sind im letzten Jahr jeweils über 300 Module angekommen, um die Stromversorgung zu sichern und den Grundstein für einen PV-Wiederaufbau zu legen. Und in diesem Jahr haben wir schon zwei 100 kW-PV-Systeme an Krankenhäuser in Varash und Rivne liefern können, letzteres liegt direkt neben einem AKW. All das haben wir zusammen mit Greenpeace Deutschland und der Ukraine-Hilfe Paderborn organisiert. Diese hat Ende 2024 auch etliche kW kristalline Solarmodule, Wechselrichter und einige wenige Batterien in die Region Cherson geliefert, wo nach der Zerstörung des Staudamms Anfang des Jahres ganze Dörfer überflutet waren und seitdem -fast- keine Stromversorgung mehr existiert.
Nach mehreren Aufrufen im Magazin PHOTOVOLTAIK hat die Branche mit sehr viel Zustimmung und Herzblut reagiert – und unterstützt uns mit Materialien aus Ü20-Anlagen bis nagelneuen „Ladenhütern“, Modul- und Wechselrichter-Modellen älterer Generation.
Das meiste gespendete Material ist allerdings -wie im mitteleuropäischen Markt üblich- rein netzgekoppelt, d.h. die Module erzeugen nur Strom, wenn das öffentliche Stromnetz da ist. Das ist aber mittlerweile nur wenige Stunden am Tag der Fall, auch ausserhalb der akuten Kriegsregionen wird durch Umverteilung der restlichen Erzeugungskapazitäten ca. 20 Stunden am Tag der Strom abgeschaltet. Denn über 70 % der Stromerzeugungskapazitäten der Ukraine sind zerstört.
Darum fragen die Ukrainer eindringlich nach Notstrom-fähigen Batterie-Solar-Systemen.
„Der Markt der Batterie-Systeme ist noch recht neu“, weiss Vorstand Willi Ernst. „Daher bekommen wir hier -noch- kaum gebrauchte Komponenten angeboten, anders als bei den Modulen. Wir versuchen also Geld aufzutreiben, um hier zukaufen zu können und hoffen auf Sonder-Sonder-Preise auf Eigenkosten-Basis.“ ( Artikel in PHOTOVOLTAIK )
„Bisher ist das richtig Klasse, wie uns Privatleute wie Firmen unterstützen“, resümiert er. „In unserer Branche ist das Vielen eine Herzensangelegenheit. Sie wollen nicht nur Kohle verdienen, sondern auch etwas Vernünftiges machen.“ Diesen Erfolg will die Biohaus-Stiftung ihr Engagement mit ihren Partnern, Greenpeace Deutschland und Ukrainehilfe Paderborn, ausbauen. Über diese wie auch ukrainische Speditionen laufen die Transporte in die Ukraine, zum Teil unmittelbar ins Kriegsgebiet. Die Biohaus-Stiftung stellt die Anlagenpakete zusammen, komplett mit allem Zubehör, die Installation erfolgt durch die ukrainischen Partner. Das in Kiew neu eröffnete Greenpeace Büro hat von über 100 Krankenhäusern aus der Ukraine Anfragen für Solaranlagen erhalten, davon über 2/3 mit Bedarf von Notstrom-fähigen Batterie-Anlagen. Greenpeace Kiew hat auch angefangen, zusammen mit einer großen ukrainischen Solarfirma Solarteur*innen auszubilden, die die im Rahmen dieser Kampagne gelieferten Solarsysteme aufbauen, in Betrieb nehmen und warten können. Zielgruppe sind Frauen, da die Männer ja weitgehend im Krieg sind.
