Mittlerweile sind schon etliche LKW mit gespendeten Solarmaterialien in der Ukraine angekommen – zusammen über 700 kW Solarleistung. In Trostianets, einer Kleinstadt ganz im Osten der Ukraine, sollen die fast 700 Module im beim russischen Einmarsch zerstörten Krankenhaus helfen, die Energieversorgung zu sichern. In Kharkiv ist es eine PV-Anlage, die die Notstromversorgung der Klinik für Neantologie sichert sowie weitere 649 Module für das Krankenhaus. In Kremenchuk, Novovorontskovka, Pervomaysk, Kalush und Kamianets-Podilski sind jeweils über 300 Module angekommen, um die Stromversorgung zu sichern und den Grundstein für einen PV-Wiederaufbau zu legen.
Noch dieses Jahr sollen etliche kW kristalline Solarmodule, Wechselrichter und einige wenige Batterien in die Region Cherson geliefert werden, wo nach der Zerstörung des Staudamms Anfang des Jahres ganze Dörfer überflutet waren und seitdem -fast- keine Stromversorgung mehr haben.
Nach dem Aufruf im Magazin PHOTOVOLTAIK im Oktober letzten Jahres hat die Biohaus-Stiftung sehr viel Zuspruch erhalten, darunter allein 2.570 Dünnschicht-Module mit Kabeln und Wechselrichtern aus Luxemburg.
Das meiste gespendete Material ist allerdings -wie im mitteleuropäischen Markt üblich- rein netzgekoppelt, d.h. die Module erzeugen nur Strom, wenn das öffentliche Stromnetz da ist. Das ist aber mittlerweile nur wenige Stunden am Tag der Fall, auch ausserhalb der akuten Kriegsregionen wird durch Umverteilung der restlichen Erzeugungskapazitäten ca. 20 Stunden am Tag der Strom abgeschaltet. Denn über 70 % der Stromerzeugungskapazitäten der Ukraine sind zerstört.
Darum fragen die Ukrainer eindringlich nach Notstrom-fähigen Batterie-Solar-Systemen.
„Der Markt der Batterie-Systeme ist noch recht neu“, weiss Vorstand Willi Ernst. „Daher bekommen wir hier -noch- kaum gebrauchte Komponenten angeboten, anders als bei den Modulen. Wir versuchen also Geld aufzutreiben, um hier zukaufen zu können und hoffen auf Sonder-Sonder-Preise auf Eigenkosten-Basis.“ ( Artikel in PHOTOVOLTAIK )
„Bisher ist das richtig Klasse, wie uns Privatleute wie Firmen unterstützen“, resümiert er. „In unserer Branche ist das Vielen eine Herzensangelegenheit. Sie wollen nicht nur Kohle verdienen, sondern etwas Vernünftiges machen.“ Diesen Erfolg will die Biohaus-Stiftung ihr Engagement mit ihren Partnern, Greenpeace Deutschland und Ukrainehilfe Paderborn, ausbauen. Über diese laufen die Transporte in die Ukraine, zum Teil unmittelbar ins Kriegsgebiet. Die Biohaus-Stiftung stellt die Anlagenpakete zusammen, komplett mit allem Zubehör, die Installation erfolgt durch die ukrainischen Partner. Zudem planen wir zusammen mit dem in Kiew neu eröffneten Greenpeace Büro, in der Ukraine Teams als Solarteur*innen auszubilden, Zielgruppe Frauen, da die Männer ja weitgehend im Krieg sind.